Deutschland 1960, DCP, s/w

Regie: Wolfgang Staudte, mit Götz George, Juliette Mayniel, Manja Behrens

102 Min., deutsche Fassung

Eintrag auf Filmdienst.de
🎥 Trailer

Kriege gehören zu den furchtbaren Dingen, die wir Menschen uns antun, aber später möglichst schnell vergessen möchten, insbesondere dann, wenn sie nicht „glorreich“ ausgehen. Dass das „Feld der Ehre“ in der Realität stets aus Mord, Verbrechen und Dreck besteht, lässt sich derzeit leider unter anderem in der Ukraine beobachten. 


Der 8. Mai 1945, das Ende des Zweiten Weltkrieges, ist in Deutschland ein Gedenktag, den man inzwischen praktisch nicht mehr kennt, obwohl uns manchmal nur ein Spatenstich Erde von der Vergangenheit trennt.

Wolfgang Staudte greift genau diesen Spatenstich auf. Er lässt in seinem Film KIRMES die Menschen in einem kleinen Dorf in der Eifel auf den Leichnam eines Deserteurs stoßen, der hier kurz vor Kriegsende zu Tode kam und verscharrt wurde – und das ausgerechnet auf dem Festplatz, wo man gehofft hatte, die Vergangenheit mit einem ausgelassenen Volksfest verdrängen zu können. Publikumsliebling Götz George scheute sich nicht davor, ab und zu Rollen zu übernehmen, die seinem Ruf hätten schaden können. Der Deserteur in KIRMES ist eine der ersten in dieser Reihe.